Immer wieder werde ich nach Pflanzen gefragt, die bei Übergewicht helfen würden. Es ist eine Tatsache, dass grundsätzlich beim Essen Kalorien reduziert, oder der Kalorienverbrauch im Körper erhöht werden muss. Andere Möglichkeiten sind, mit Enzymen die Verdauung anzuregen , mit einem Quellstoff den Hunger zu stillen und gleichzeitig den Zuckerspiegel im Blut auszugleichen , oder die Schilddrüse leicht anzuregen, um damit den Stoffwechsel zu beschleunigen.
Da es trotzdem vielen Menschen nicht gelingt, ihr Gewicht zu kontrollieren, suchen sie nach einer anderen Möglichkeit, um ihr Idealgewicht zu halten oder zu bekommen. Pu-Erh stellt vielleicht eine solche Lösung dar.
Pu-Erh ist eine chinesische Camellia-Art, d.h. eine Grüntee-Art, die speziell in der Provinz Yunnan wächst, ein typisches Erzeugnis jener Hochlandregion, die etwa 10 mal so gross ist wie die Schweiz. Yunnan wird auch als Region des ewigen Frühlings bezeichnet, weil sie über alle Klimazonen verfügt, von tropischen Gebieten bis zu 6000 Meter hohen Bergen.
Yunnan gehört mit seiner reichen, vielfältigen Flora zu den schönsten Landschaften der Erde, wo viele der traditionellen chinesischen Heilkräuter wachsen. Weder Industrie noch Umweltbelastung beeinträchtigen die guten, wirksamen Kräuter.
Im gemässigten Hochland von Yunnan steht ein mindestens 800 Jahre alter und 30 Meter hoher „Qingmao-Teebaum“, der als Vater des Pu-Erh verehrt wird. Der Qingmao-Teebaum wächst vor allem bis auf 2000 m.ü.M in den gemässigten, frostfreien, niederschlagsreichen Gebirgszonen.
Seit Jahrzehnten wird Pu-Erh in den Forschungsinstituten der Hauptstadt von Yunnan wissenschaftlich untersucht. In China wird Pu-Erh als
Gesundheitstee schlechthin bezeichnet. Er fördert die Lebensenergie „Qi“ (tschi gesprochen) und bringt den Körper ins energetische Gleichgewicht.
Es gibt Hinweise, dass manche Sorten so gelagert werden, dass sie einen dünnen Belag von Edelschimmel bilden (zu vergleichen mit den Trauben, deren Belag Hefe
und Schimmelpilze enthalten, damit der edle Traubensaft sich in wohlschmeckenden Wein verwandelt).
Vielleicht lassen sich damit einige Wirkungen dieser speziellen Art Grüntee, auch „roter-Tee“ genannt, erklären. PuErh wird durch ein traditionelles und ganz eigenständiges Verfahren produziert, das nicht in das Schema der heutigen Teeherstellung passt.
Die grossen grünen Blätter werden zu „Kuchen“ gepresst und so lange fermentiert, bis sie eine rotbraune Farbe angenommen haben. Bis heute wird um die traditionelle Herstellung ein Geheimnis gemacht, das bei uns noch nicht ganz gelüftet wurde.
Ähnlich wie beim Wein durchläuft die Fermentierung durch eine spezielle Lagerung eine „Nachfermentierung“, in der spezielle Bakterienstämme den wertvollen Grüntee in Pu-Erh zu verwandeln. Man sagt, dass man die Blätter des gesunden Grüntees ursprünglich konservieren wollte, um eine Lagerung zu ermöglichen.
Der wertvolle Tee sollte auch den Transport zu den Kaisern ohne Qualitätsverlust überstehen. Folglich wurde er in den Höhlen des Yunnan-Gebirges auf komplizierte und geheimnisvolle Art gelagert. Der Reifungsgrad (wie beim Wein) gibt ihm den einzigartigen Geschmack. Seine Qualität steigert sich mit der Dauer der Lagerung, daher auch die verschiedenen Preise.
Die kostbarsten Pu-Erh-Tees lagern bis zu 60 Jahre. Es braucht viel Vertrauen zum Lieferanten, um eine gute Qualität zu bekommen. Am sichersten fahren Sie,
wenn Sie „Originalabfüllungen“ aus China beziehen, denn China wacht streng über die Exportqualität.
Zhao Xuemin, ein chinesischer Arzt aus dem 18. und 19. Jahrhundert schrieb: „Wenn ein Mensch regelmässig Pu-Erh Tee trinkt, wird er ein langes und gesundes Leben führen.“ Er selbst wurde tatsächlich 102 Jahre alt, vielleicht, weil er täglich Pu-Erh trank.
Dies ist ein Indiz für einen gesunden Leberstoffwechsel, denn auch Dr. h.c. Alfred Vogel bemerkte in seinem Buch, dass eine gesunde Leber das Leben und die Gesundheit um viele Jahre verlängern wird. Pu-Erh wirkt auf den ganzen Körper harmonisierend.
In China gilt der Grundsatz: Lebensmittel = Heilmittel. Daher wird der Heiltee auch mit viel Sorgfalt hergestellt und mit einer Zeremonie getrunken. Bei uns im Westen erwartet man von den Heilpflanzen im allgemeinen, dass sie, wie die chemischen Medikamente, sofort wirken müssen. In den Heilkräutern sollten wir aber
Lebensmittel sehen, die zur Lebenserhaltung und Verbesserung unserer Lebensqualität dienen, zwar meist langsamer, dafür aber mit viel weniger Nebenerscheinungen. Auch hier gilt selbstverständlich der Grundsatz: „Mehr ist nicht immer besser, auf die Dosierung kommt es an.“