Die wilde Karde (Dipsacus fullonum), auch als “Wilde Karde” oder “Wiesenkarde” bekannt, ist eine Pflanzenart aus der Familie der Geissblattgewächse (Caprifoliaceae). Sie ist in Europa, Westasien und Nordafrika heimisch und hat sich in vielen Teilen der Welt als invasive Art etabliert.
Die wilde Karde wächst bevorzugt in sonnigen bis halbschattigen Lagen und ist häufig auf nährstoffreichen, gut durchlässigen Böden zu finden. Typische Standorte sind Strassen- und Wegränder, Brachflächen, Wiesen, Weiden und Waldlichtungen
Die wilde Karde ist eine zweijährige Pflanze, die im ersten Jahr eine bodenständige Blattrosette ausbildet und im zweiten Jahr einen bis zu 2 Meter hohen, kräftigen und stacheligen Stängel entwickelt.
Die Blätter sind länglich bis lanzettlich, gegenständig angeordnet und am Stängel zusammengewachsen, sodass sie kleine “Schalen” bilden, die Wasser auffangen können. Sie sind rau und oft stachelig behaart.
Die lila bis hellvioletten Blüten sind in einem dichten, walzenförmigen bis eiförmigen Köpfchen angeordnet und blühen von Juli bis September.
Die wilde Karde ist eine wichtige Nektarquelle für Bienen, Schmetterlinge und andere Bestäuber. Die Samen dienen verschiedenen Vogelarten als Nahrung, insbesondere im Winter.
Historisch wurden die stacheligen Blütenköpfchen der wilden Karde in der Textilindustrie zum Aufrauen von Stoffen verwendet.