Jiaogulan (sprich: Dschiau-gu-lan) – in China nennt man diese Pflanze „Rankende Indigopflanze“ oder „Unsterblichkeitskraut“ (Xiancao), Südlicher Ginseng, (engl. Southern Ginseng). Jiaogulan ist bis ca. -18° winterhart, stirbt im Winter zwar ab, treibt jedoch im Frühjahr wieder aus. Zur Überwinterung sollte man sie im Herbst mit Mulch zudecken. Jiaogulan ist eine in Asien, ursprünglich in den südlichen Bergregion Zentralchinas heimische, schnell wachsende, einjährige bis ausdauernde, schlanke, krautige und anspruchslose Kletterpflanze aus der Familie der Kürbisgewächse. Sie ist zweihäusig getrenntgeschlechtig.
Die Menschen in diesem Teil Chinas nutzen Xiancao seit jeher als Vitaltee und die hohe Zahl der über 100 jährigen wird auf den Konsum der Pflanze zurückgeführt. Die frühen Überlieferungen stammen ausnahmslos aus diesem Gebiet, wo die Pflanze bereits um 1400 als Wildgemüse bei Hungersnöten gegessen wurde.
Erste medizinische Überlieferungen stammen aus dem Jahr 1580. Die Einheimischen dort sagen “Sie wirkt besser als Ginseng”, daher auch die Bezeichnung Xiancao, Kraut der Unsterblichkeit. Seit Jahren wird Xiancao aber nicht nur in Ostasien, sondern auch in den USA und in Europa zunehmend beliebter als preisgünstige Alternative zu Ginseng, vor allem, weil sie leicht im eigenen Garten oder zuhause im Topf gezogen werden kann.
Die Inhaltsstoffe sind mit denen von Ginseng vergleichbar. Jiaogulan enthält sogar spezielle Saponine, die sogenannten Gypenoside (es sind 83 verschiedene Saponine nachgewiesen worden, während Ginseng nur etwa 20 Saponine (Panaxoside) enthält), aber auch Polysaccharide, Ketone, Aminosäuren, Proteine, Spurenelemente und Vitamine, die als Wirkkomplex allesamt adaptogen wirken und hauptsächlich für diese wohltuende, ausgleichend Wirkung verantwortlich sind.
Saponine sind natürliche organische Verbindungen, die unter anderem an der Hormonsynthese beteiligt sind. Daher wird Jiaogulan speziell von Frauen geschätzt und auch “Frauenginseng” genannt. Auch fördert Jiaogulan das Gedächtnis durch die Impulsleitung der optischen Nervenbahnen.
Man verspürt sofort einen willkommenen Energieschub wenn man ein paar der frischen Blätter kostet. Sie wird als eine Art Verjüngungselixier angesehen und erhält gesund, sagen die Menschen aus der Heimat dieser wunderbaren Pflanze.
In der traditionellen chinesischen Anwendung wird die Pflanze als Qi-Tonikum süss, leicht bitter und die thermische Wirkung als kalt eingestuft. Der Organbezug liegt bei Lunge und Milz. Jiaogulan wurde 1991 auf der Internationalen Konferenz für traditionelle chinesische Medizin in Peking unter die zehn spannendsten Pflanzen eingestuft. Die Blätter der Pflanze werden als Tee zubereitet. Der Tee aus den Blättern ist wohlschmeckend und lässt sich sowohl aus getrockneten als auch aus frischen Blättern zubereiten, wobei die frischen Blätter besser munden. Mit den jungen, knackigen Triebspitzen lassen sich Salate um eine angenehme, exotische Komponente bereichern.
Zusammenfassend kann man sagen, dass der Wirkungsbereich von Jiaogulan in zwei Bereiche einzuteilen ist. Zum einen hat Jiaogulan eine adaptogene – und zum anderen eine stark antioxidative Eigenschaft.