Der Gelbe Enzian (Gentiana lutea) ist eine graugrüne, kräftige, bis 150cm hohe mehrjährige Pflanze, die zur Gattung der grossen Familie der Enziangewächse (Gentianaceae) gehört. Die Enziangewächse umfassen weltweit über 300 Arten, die vorwiegend in den Gebirgen der nördlich gemässigten Zonen, aber auch in den Anden vorkommen.
In Europa wachsen etwa 35 Arten in den Alpen bis auf 2500 m.ü.M, (im Jura, in den Vogesen und auch im Schwarzwald z.B. auf dem
Feldberg). Er liebt kalkreiche Böden. An vielen Orten ist der Enzian geschützt.
Der Gelbe Enzian wächst sehr langsam und blüht erst nach zehn Jahren, kann aber 40 bis 60 Jahre alt werden. Die Hauptwurzel kann bei älteren Pflanzen bis zu einem Meter Tiefe und einen Durchmesser von 3 bis 5 Zentimeter erreichen.
Die kreuz-gegenständig angeordneten Blätter sind oval und bis zu 30 cm lang und 15 cm breit. Verwendet werden die unterirdischen Pflanzenteile; die Enzianwurzel. Sie ist reich an Bitterstoffen (Gentianopicrin und Amarogentin), die eigentlich zum Schutz vor Tierfrass dienen.
Die Enzianwurzel ist Bestandteil appetitanregender Magenbitter, Aperitifs und Schnäpse. Der gelbblühende Enzian verdankt seinen Namen angeblich einem König von Illyrien.
Enzian verbessert das Blutbild, indem er ausgleichend auf die weissen und roten Blutkörperchen wirkt.
Die arzneiliche Wirkung beruht auf den Bitterstoffen, die ungiftig sind.
Die angegebene tägliche Verzehrmenge sollte nicht überschritten werden, da Übelkeit und Erbrechen die Folge sein könnte.
Die Wurzel ist appetitanregend.